Foto: Dirk Tacke

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Die Galerie max goelitz in ihren neuen Räumen

18. November 2025

Seit diesem  September findet man max goelitz in neuen Galerieräumen mit vergrößerter Ausstellungsfläche auf über 200 qm am Maximiliansplatz 10 in München – im Luitpoldblock. Die Galerie sagt dazu: „Der Gebäudekomplex zeichnet sich durch eine multidisziplinäre Community aus Kunst, Musik, Fashion und Gastronomie aus. Über zahlreiche Möglichkeiten der kulturellen Zwischennutzung und Aktivierung hinaus bietet der Luitpoldblock den idealen Ort zur Förderung des Austauschs innerhalb der lokalen Kunstszene. Die Nachbarschaft zu Auktionshäusern, weiteren Galerien und der unmittelbaren Nähe zum Kunstareal und erstklassigen Museen zeichnet diesen Standort aus.“

Foto: Sophie Wanninger

Zur Galerie

max goelitz präsentiert seit der Gründung im Frühjahr 2020 in München und der Eröffnung im Herbst 2022 in Berlin ein internationales Programm zeitgenössischer Kunst. Die Galerie vertritt etablierte Positionen der Konzeptkunst und setzt Schwerpunkte auf aufstrebende Künstler:innen, die die Komplexität unserer Gegenwart widerspiegeln – sei es durch ihre Prozesse, die gewählte Medialität oder interdisziplinäre Ansätze. Die Galerie wird von Direktorin Simone Stoll geleitet, die bereits seit neun Jahren mit Max Goelitz zusammenarbeitet, gemeinsam mit Associate Director Alexandra Chizhevskaya und Direktor Gabriel Schmidt – der seit der Gründung Teil des Teams ist und den zweiten Standort in Berlin leitet, wo seither überwiegend fokussierte Einzelpräsentationen realisiert werden. Gemeinsam prägt das Team die inhaltliche Ausrichtung der Galerie und teilt das Engagement für langfristige künstlerische Entwicklungen und diskursorientierte Formate. 

 Max Goelitz: „München und Berlin bilden für uns die perfekte Synergie. Die Sammler:innen und der kritische wie wertvolle Austausch mit dem Publikum in München haben uns seit der Gründung der Galerie maßgeblich bei der Verwirklichung unserer Idee unterstützt. In den ersten fünf Jahren haben wir eine starke Basis geschaffen, um internationale Dialoge, transdisziplinäre Ansätze und künstlerische Freiräume zu fördern. Unsere Herangehensweise würde ich als durchaus ‚old school’ bezeichnen, besonders wenn es um Inhaltsorientierung, den Fokus auf die langfristige Entwicklung von Künstler:innenkarrieren geht und um das Selbstverständnis der Galerie als radikal relevanter Ort, an dem Grenzen der Kunst ausgelotet werden – jedoch mit einem starken kollaborativen und partnerschaftlichen Ansatz. Zusammen mit meinem wachsenden Team, verstehen wir die Galerie nicht nur als Ausstellungsraum, sondern als Ort für Zusammenarbeit, Produktion und Diskurs. Unser neuer Standort steht für unsere Überzeugung, was eine Galerie heute sein kann.“ 

Foto: Christian Werner

Noch bis zum 8.11. präsentiert die Galerie zum Auftakt in den neuen Räumen die zweite Einzelausstellung der Londoner Künstler:innengruppe Troika, die in ihren neuen Werken die fragilen Grenzen zwischen Natur und Konstruktion, Sichtbarkeit und Abwesenheit erkunden. deception island markiert eine Ankunft in unbekanntem, sich wandelndem Terrain – ökologisch, technologisch und symbolisch – in der ausgestorbene Arten, digitale Flora und maschinell vermittelte Visionen aufeinandertreffen. Im Zentrum der Präsentation steht die neue Werkserie Out of Place, Out of Time (2025), in der durch Text-Bild-Generatoren erstellte Szenarien auf das historische fotografische Verfahren der Platinotypie treffen – ein mediales Spannungsfeld zwischen Flüchtigkeit und Dauer. Eines dieser Werke zeigt die titelgebende Vulkaninsel am Rande der Antarktis, auf der ein heute ausgestorbener Key-Largo-Kaktus unwahrscheinlicher Weise vor eisiger Kulisse Wurzeln schlägt. Ergänzt wird die Ausstellung durch die neue skulpturale Serie Ultraflora (2025) in der Pionierpflanzen digital erfasst und als filigrane Metallformen in das Greifbare zurück überführt werden, sowie Malereien aus der Werkreihe Forest Filled with Pines and Electronics, die Anfang des Jahres in Troikas Einzelausstellung Pink Noise in der Langen Foundation in Neuss gezeigt wurden. 

Troika ist eine Künstler:innengruppe, die 2003 von Eva Rucki (*1976, Deutschland), Conny Freyer (*1976, Deutschland) und Sebastien Noel (*1977, Frankreich) gegründet wurde. Die Künstler:innen leben und arbeiten in London, UK. In ihren Malereien, Skulpturen, Filmen und raumgreifenden Installationen machen sie die Wechselwirkungen zwischen analogen und digitalen Realitäten zum Thema. Im Zentrum ihres Interesses stehen Erfahrungen und Erkenntnisgewinne durch Technologie und auf welche Weisen diese die Beziehung des Menschen zu Natur, Gesellschaft und Realität global transformiert. Ihre kollaborativ angelegte Arbeitsweise basiert meist auf tiefgreifenden wissenschaftlichen Recherchen in den Bereichen der Naturphilosophie und Technikgeschichte. 

Ab sofort ist das Editorial zur aktuellen Einzelausstellung deception island in München online. Die neuesten Werke, Ausstellungen und Projekte der Künstler:innengruppe Troika werden durch tiefe Einblicke in die künstlerische Praxis, Werktexte, Zitate sowie fotografische und filmische Dokumentationen vorgestellt.

Oben: Troika, Out of place, out of time, Lostman´s river, 2025; Rechts: Troika –  Forest filled with Pines and Electronics, 2024, Fotos: Dirk Tacke