Nicola Staeglich

Nicola Staeglich versetzt Farbe in einen Zustand des Schwebens. Als Träger der Farbe wählt sie ihrem Bildkonzept entsprechend Acrylglas. Während eine Leinwand auf das Materiehafte verweist durch ihre Fäden, ihre Undurchsichtigkeit und eine ihr bereits eigene Farbigkeit, weist der Acrylglaskörper auf das Gegenteil: Ohne eigene Farbe und vollkommen durchsichtig scheint er fast so materielos wie das Licht. Diese Eigenschaften des Bildträgers sind substanziell für das malerische Spiel mit Farbe, die, von Licht durchdrungen, körperlose Räume bildet. In breiten Bahnen, die einzeln oder überlagert auftreten, bleibt der Farbauftrag durch das vollkommen transparente Bild immer nachvollziehbar. Während hier die Entmaterialisierung bei gleichzeitiger Bildformung betrieben wird, stehen wir als Betrachtende dem Bild gegenüber. Die neuen Hochformate nehmen direkten Bezug zur menschlichen Körperlichkeit und verweisen auf die Möglichkeiten ihrer Transzendenz in der Form farbiger Spuren. Nicola Staeglich, studierte an der Städelschule Frankfurt a. M., der Kunstakademie Mainz sowie am Chelsea College of Art in London. Für ihre Arbeit erhielt sie zahlreiche Stipendien. Ihre Werke wurden in zahlreichen Einzelausstellungen präsentiert, u.a. in München, Berlin, London, Los Angeles und Sydney.

Nicola Staeglich, Time signature may #1, 2024, Öl hinter Acrylglas, 210 x 130 x 5 cm, Bildrechte: © Galerie Wittenbrink