
Shirin Damerji
Astrid auf wackligen Beinen
14.03.2025 – 03.05.2025
Die Fotoserie „Astrid auf wackligen Beinen“ erzählt ein Leben in Objekten. Für die Fotoarbeiten stapelt die Künstlerin unterschiedlichste Gegenstände aus dem Nachlass ihrer Mutter zu fragilen Materialassemblagen. Tasse um Tasse, Vase um Nippesfigur wachsen grazile Türme in die Höhe, die wirken, als könnte jeder Windstoß, jede zu starke Erschütterung sie aus dem Gleichgewicht und damit zum Einsturz bringen. Der Herstellungsprozess der Werke ist für Shirin Damerji eine emotionale Gratwanderung zwischen lebensbejahender, berauschender Anspannung ob der riskanten Konstruktionsweise und dem möglichen Verlust der zerbrechlichen Erbstücke. Die Objekte – ein in Antiquitätenläden über Jahrzehnte zusammengetragenes Potpourri aus handbemalten Tassen, Porzellanfiguren, englischem Teesilber und dekorativen Vasen – sind mehr als nur stumme Zeugen eines bewegten Lebens. Sie berichten vielmehr vom Wesen ihrer vormaligen Besitzerin: von ihrem Sinn für Ästhetik, von ihrer fast obsessiven Sammelleidenschaft, von ihrem Wunsch nach einem bürgerlichen Dasein. Mehr über den Charakter ihrer Mutter erzählt uns dann die Künstlerin durch die Produktionsweise der Arbeiten. Im wackeligen Prozess des Stapelns spiegelt sich deren Wagnisbereitschaft, ihr Mut, vielleicht auch ein bisschen ihr Leichtsinn. Und so lassen sich die hochgewachsenen Säulen wie ein Porträt von Astrid lesen – eines in Abwesenheit eben.
Shirin Damerji, Astrid auf wackligen Beinen, 2018, Fine Art Print. 149×169 cm, Bildrechte: die Künstlerin
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