Lea Grebe

Die Ausstellung „Invasive Thoughts“ untersucht das Spannungsverhältnis zwischen der Abgrenzung des Menschen zu „vermeintlicher Natur“. Zentrale Themen sind Grenzen, Abwehrmechanismen, das Überschreiten von Grenzen, das Besetzen von Menschengemachtem, die Zurückeroberung als Selbstermächtigung sowie Schutzräume als Transformationsräume. Die Arbeiten sind ein Versuch, einen Perspektivwechsel vorzunehmen. Beobachtet werden (parasitäre) Organismen wie Gallen, Baumpilze, Misteln oder auch Efeu, die von ihrer Grundanlage aufandere Wirtspflanzen oder Strukturen angewiesen sind. Sie bedienen sich dieser für ihren Zweck, machen sie sich teilweise zu eigen und nutzen sie. An ihnen werden Mechanismen sichtbar, die sich scheinbar gegen ein anthropozentrisches Weltbild zur Wehr setzen, widerständig sind und das Potenzial in sich bergen, bestehende Hierarchien zu hinterfragen. Es gilt, eine Wahrnehmung zu fördern, die nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf das Andere, das Gegenüber und das Fremdartige gerichtet ist. Der Fokus der Werke liegt auf den Grenzen zwischen dem, was wir als natürlich empfinden, und dem Menschengemachten. Schutzräume, die widerstandsfähig sind und sich gegen das Äußere abgrenzen, mit unterschiedlichen Methoden undMechanismen. Wie können solche Schutzräume aussehen, die sowohl Abwehr als auch Schutz bieten? Was passiert in diesen Räumen, die manchmal zugänglich sind und oft für Außenstehende uneinsehbarbleiben? Was geschieht, wenn wir zulassen, dass Grenzen verschwimmen, Dinge sich wieder stärker verweben und ein neues Gleichgewicht entsteht, in dem alle Akteure gleichberechtigt sind?