Der Blaue Reiter. Eine neue Sprache

12.03.2024 – 31.12.2024

Die Entwicklung einer neuen Sprache steht im Fokus der Neupräsentation, die den Blick auch auf die unmittelbare Vorgeschichte des Blauen Reiter sowie auf seine Nachwirkungen lenkt.
Die Wurzeln des Blauen Reiter reichen zurück bis zum Jugendstil und zum Impressionismus. Das Interesse an Volkskunst, Kinderkunst, japanischen Holzschnitten, bayerischen Hinterglasbildern und den internationalen Avantgarden sowie das Bedürfnis nach freier künstlerischer Entfaltung wurden zu den Grundfesten des Blauen Reiter. Der intensive Austausch zwischen Künstler*innen ließ eine produktive Gruppendynamik entstehen. Gemeinsam wurde nach einer neuen Sprache in der Kunst gesucht. Es ging nicht um eine Einheitlichkeit der formalen Mittel, sondern um den Ausdruck kollektiver Ideen: den Wunsch nach einer Sichtbarmachung des subjektiv Erlebten, nach transnationalem Dialog und nach einer visuellen Sprache für das Spirituelle bzw. Geistige.
Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs 1914 markiert das Ende des Blauen Reiter. In den Kriegs- und Exiljahren finden die Protagonist*innen jedoch zu wiederum neuen Bildsprachen. So stellen zum Beispiel Gabriele Münter und Elisabeth Epstein eine direkte Verbindung zwischen dem Blauen Reiter und der Neuen Sachlichkeit dar, zu der das spätere Werk der beiden Künstlerinnen zu zählen ist.
Zu sehen sind ca. 250 Werke, darunter Gemälde, Grafiken, Hinterglasbilder, Fotografien und Skulpturen. Zahlreiche Arbeiten waren lange nicht mehr ausgestellt, wie die Gemälde Paul Klees und die dynamischen Abstraktionen Wassily Kandinskys aus dem Jahr 1914. Aktuelle Neuankäufe des Fördervereins des Lenbachhauses werden erstmals präsentiert, darunter Kunstwerke von Franz Marc, Maria Franck-Marc sowie von dem im Nationalsozialismus verfolgten und ermordeten Künstler Moissey Kogan.

Im Zuge der Kooperation zwischen Lenbachhaus und Tate findet vom 25. April bis 20. Oktober die Ausstellung „Expressionists. Kandinsky, Münter and the Blue Rider“ mit zahlreichen Leihgaben aus unserer Sammlung in London statt.
Mit freundlicher Unterstützung des Förderverein Lenbachhaus e.V.

Abbidung: Wassily Kandinsky
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