Dazwischensein 5 Manuela Illera (Möglichkeitsraum) Manuela Illera Philipp Gufler (Filmprogramm)
Im Jahr 2024 setzt ,Dazwischensein’ den gedanklichen Überbau für neun kurze, künstlerische Einzelpräsentationen, die das Thema in seinen verschiedenen Aspekten untersuchen. Die für den Möglichkeitsraum eigens entwickelte Installation ‚Piedras Lunares‘ (Mondsteine) von Manuela Illera baut thematisch auf der spirituellen Eroberung Lateinamerikas auf, die eng mit der spanischen Konquista verknüpft ist. Die spanische Krone, die die Reise von Kolumbus finanziert hatte, bekam die neuen Länder in Südamerika 1493 durch zwei päpstliche Bullen zugesprochen: durch die Eximiae devotionis und die Inter Caetera divinae, in denen Papst Alexander VI. den speziellen Auftrag formulierte, aus den indigenen Völkern Mitglieder der Kirche zu machen und sie an den Segnungen des Evangeliums teilhaben zu lassen. Die aus Kolumbien stammende Künstlerin baut mit ihrer Arbeit auf das Projekt ‚Lenguas Solares‘ (Sonnensprachen) auf, welches sie jüngst für das Istituto Cervantes in München entwickelt hat. Es ist das zweite Projekt in einer Reihe dekolonialer Praktiken, die speziell für den Ort entwickelt wurden.