Daniel Kraus

Künstliche Intelligenz verändert unser Leben in atemberaubender Geschwindigkeit. In welcher Weise, ist nicht absehbar. Eine digitale Revolution ist im Gange, die unsere Vorstellung von fotografischen Bildern und dem Bildermachen radikal verändert. Mit der Frage, wie KI auf vorgegebene Parameter reagiert und wie man die neu entstehenden Inhalte steuern kann, um zu relevanten künstlerischen Aussagen zu gelangen, hat sich Daniel Kraus in seinen neusten Werkserien beschäftigt. Wir sehen deformierte Körper, die seltsam melancholisch und verloren in phantastisch wuchernden Naturwelten agieren, Einblicke in fremdartig verformte wissenschaftliche Laboratorien und fiktive Museumsräume, in denen Verfall und Fragmentierung die Exponate in den Schatten stellen. Der inhaltliche Fokus liegt auf assoziativen Verknüpfungen unseres historischen Bewusstseins mit Themen des aktuellen Tagesgeschehens. Dabei steuert Daniel Kraus, ausgehend von eigenen Fotos, die bildgebenden Prozesse am Computer durch Text-Prompts. Kraus produziert eine überwältigende Fülle überraschend neuer Bildwelten, verwirft die angebotenen Möglichkeiten und begibt sich auf einen langen Weg des ständigen Abgleichens von Parametern und Befehlen. Aus der Flut, eine Auswahl zu treffen, mit dieser Auswahl weiter zu arbeiten, die am Ende zu einem Bild führt, das in seiner Ausformung eine relevante Aussage trifft, ist das Ziel. Das Ergebnis sind Bilder, die zwischen Archaik und Science fiction changieren, Bilder, die unsere Verunsicherung spiegeln.