Benedict Haener

Zur diesjährigen Schmuckmesse zeigt die Galerie Wittenbrink erstmals Arbeiten des Schweizer Schmuckkünstlers Benedict Haener. Seine Halsketten und Armbänder sehen aus wie zusammengeflochtene Süßigkeiten und seine Broschen wie aufgespannte Stücken Schleifpapier. Imitiert wurden billig zu kaufende, allbekannte Massenprodukte, um dann – zum Schmuck geworden – mit ihren verlockenden Qualitäten und ihrem geänderten Wert zu überraschen. Prozessualer Ausgangspunkt war ein Kieselstein, den Benedict Haener mit zerstoßenem Glas beschichtete, wodurch der Stein einer Süßigkeit zu ähneln begann. Seine nachempfundenen Süßigkeiten und Sandpapiere sind aber nicht nur mit Glas, sondern auch mit eigenhändig zerstoßenen Diamanten übersät. Die Rücksichtslosigkeit, die dafür nötig war, findet sich im Titel wieder. Die Ketten verleiten, wie die Broschen, zu Assoziationen über das Regelmäßige und das Unregelmäßige, das Weitgliedrige und das blattartig Leichte, das Feine und das Raue, das Deutliche und das zu Ahnende, Nutzen und Naschen. Benedict Haener ist gelernter Goldschmied. Nach einer Station am Gewerblichen Berufs- und Weiterbildungszentrum St. Gallen, studierte er an der Hochschule Luzern und schloss mit dem Bachelor of Arts ab. 2012 gewann er die Schweizer Goldschmiede-Meisterschaft. Er wurde mit dem ST.ART Nachwuchsförderpreis des Kantons Luzern und dem Talente-Preis der Handwerkskammer München ausgezeichnet.

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