Augustus Francis

Augustus Francis
Landscapes of Natural Abstraction 

Augustus Francis wurde am 30. Dezember 1986 als Sohn von Sam und Margaret Francis in Los Angeles, Kalifornien, geboren. Seit frühester Kindheit ist er eng mit der Malerei verbunden, da er viel Zeit mit seinen Eltern (beide Künstler) im Atelier verbrachte. Nach dem Tod seines Vaters, dem berühmten abstrakten Expressionisten, zieht er im Alter von elf Jahren mit seiner Mutter in ihre Heimat nach Lancashire, einem landschaftlich malerischen Gebiet im Herzen Englands. Dort erwirbt er im Jahr 2009 seinen Bachelor of Arts in Leeds, Yorkshire. 

Der Künstler arbeitet im Moment sowohl in Nordengland als auch in Los Angeles. Seit Anfang 2011 arbeitet er zusätzlich in Venedig. Seit ungefähr zwei Jahren widmet sich Francis neben der Malerei auch dem Kreieren von Glasskulpturen, die in einer der renommiertesten Glasbläsereien auf der Insel Murano hergestellt werden. Zusätzlich hat er im Herbst 2017 in der Porzellan Manufaktur Nymphenburg eine Serie von Porzellanskulpturen geschaffen. 

Augustus Francis experimentiert in seiner Malerei mit dem „Color-Field Painting“ im Sinne einer voll ausgemalten Bildfläche. Er lässt sich dabei in Bezug auf den formalen Aufbau unter anderem von Clyfford Still inspirieren. Meistens trägt der Künstler mehrere Schichten auf – sowohl in strenger komplementärer Farbauswahl als auch in verschiedenen Farbvariationen. Diese Schichten sind für Augustus Francis von besonders großer Bedeutung: „Ich mache mir Gedanken über die Alchemie der Malerei, aber weniger im wissenschaftlichen Bereich als vielmehr im visuellen Sinn. Für mich bedeutet flüssige Farbe auf der Leinwand ein Synonym für die Natur. Sie bringt starke Assoziationen mit der Natur hervor, aber gibt sie doch nicht naturgetreu wider. Ich arbeite mit geplanter Spontanität. Jede Farbschicht, sämtliche Pinselstriche und Formen sind eine Reaktion auf die vorherige Schicht. Bei den weiteren Farbverläufen entscheide ich selektiv, was ich von der vorherigen Schicht behalte und was ich zerstöre, während ich gleichzeitig versuche, Freiheit in der Kreation aufrechtzuerhalten und das Gemälde selbst sprechen zu lassen.“ (Aussage des Künstlers vom November 2011). Er versucht oftmals, zwei monochrome Gemälde zu einem Gemälde zu kombinieren. Die zweite Farbschicht sieht er als spontane Reaktion zu seiner ersten, geplanten Schicht. 

Francis forscht nach Möglichkeiten, den abstrakten Expressionismus mit meditativen Kompositionen auf der Oberfläche darzustellen. Somit reduziert er die Formgebung in Kombination mit einer ausbalancierten Auswahl an Farben. Kräftige Komplementärfarben sind von besonderer Bedeutung für Francis und haben eine zentrale Wichtigkeit in seinem Werk. 

Der Künstler wird von den Landschaften Kaliforniens, vom Lake Distrikt in England und vom urbanen Leben an sich beeinflusst, die ihm die Grundlagen für seine Kreationen bieten. Sowohl die faszinierenden Farbkombinationen, in seinen neuesten Werken unter anderem von Pierre Bonnard und Henri Matisse inspiriert, als auch der delikat konturierte Farbauftrag sind in besonderem Maße beeindruckend und ziehen den Betrachter in magischer Weise in ihren Bann. Sie sind voll sprühender Energie und zeigen die Kraft der Natur im Sinn der Unendlichkeit. Das gilt nicht nur für die starken Strömungen von tiefem Wasser, sondern auch für Erdschichten oder für das Innere eines Vulkans.  Der Betrachter hat das Gefühl, in unendliche Dimensionen einzutauchen.
Augustus Francis, Little Lights, 2010, Oil on linen, 40x30cm