Angelika Huber, Edda Jachens, Fiene Scharp
Drei Positionen aktueller Kunst
19.01.2024 – 13.04.2024
Angelika Huber wurde 1977 in Linz, Oberösterreich geboren. Sie lebt und arbeitet in Nürnberg.
Analoge Anzeigetafeln verschwinden mehr und mehr aus unseren öffentlichen Räumen. Von Flughäfen und Bahnhöfen ausrangiert, werden sie im Werk von Angelika Huber ihrer ursprünglichen Funktion enthoben und erhalten so eine neue Form der Sichtbarkeit. Angelika Hubers Herangehensweise ist dabei ebenso vielfältig wie überraschend. Mal verwendet sie Buchstaben oder Spiegel, die auf den klappernden Blättern vorbeirasen oder es entfaltet sich ein zartes Farbspektakel durch den Einsatz von bunten Vogelfedern.
Die in der Ausstellung gezeigten neuen Arbeiten erforschen den Umgang mit Körperlichkeit; die Verschiebung von Korpus und Konturen. In weiße Kästen gesetzt passen sich die Körper der weißen Wand an. Es gibt kleine Öffnungen, aus denen die Bewegung sichtbar wird, scheinbar ein wenig nach außen drängend, Raum im Äußeren in Anspruch nehmend.
Edda Jachens wurde 1960 in Bremen geboren. Sie lebt und arbeitet in Stuttgart.
Edda Jachens, deren konkrete Formensprache sich über einen langen Zeitraum entwickelt hat, zeigt in der Ausstellung erstmals eine umfassende Zusammenstellung ihrer kraftvollen Aquarelle.
„In meiner jüngsten Werkgruppe, den Aquarellen, arbeite ich mit sehr feinen Schichten. Bestehen die Kompositionen der ersten Arbeiten nur aus sehr wenigen, lichten Farbaufträgen, strebe ich in den neueren Aquarellen hingegen eine maximale Zahl von Überlagerungen an. Dabei geht eine besondere Faszination für mich davon aus, dass das Werk im Hinzufügen von hauchdünnen Farbbahnen, durch das kontinuierliche Vornehmen von zunächst kaum wahrnehmbaren Veränderungen, schließlich eine Vehemenz erreicht, die über die bloße Addition einzelner Elemente weit hinausgeht. Es entsteht etwas Kraftvolles, ein symphonisches Zusammenklingen der vielen Einzelkomponenten sowie eine Verdichtung, die einzelne zarte Lasuren von Aquarellfarbe an sich
zunächst nicht erahnen lassen.“ Edda Jachens
Fiene Scharp wurde 1984 in Berlin geboren, wo sie lebt und arbeitet.
Ihre zarten Papierschnitte erarbeitet Fiene Scharp aus vorgefundenen oder selbst konstruierten Rastern. Sie schneidet mit dem Skalpell die Weißflächen zwischen den Lineaturen heraus oder fügt Elemente zu neuen Rastern zusammen. In der Ausstellung sind sie zum einen hinter Glas in klassische Bilderrahmen, aber auch in kompakte Acrylglaskästen montiert. In diesen Kästen sind die Papierschnitte mehrlagig und hintereinander gestaffelt durch Acrylglasscheiben voneinander getrennt. Die durchbrochene Regelmäßigkeit und Rhythmen der so entstandenen dreidimensionale Strukturen lassen Assoziationen zu Fassaden, Architektur, Systemen und Zellen zu.
Der Auswahl der Serie „Greetings from …“ liegen antiquarische Ansichtskarten aus aktuell bestehenden Krisengebieten zu Grunde, welche ursprünglich touristische Ansichten zeigen. Fiene Scharp schneidet in die Papiere ein Raster und löst die ausgeschnittenen Rasterzwischenräume
heraus, so dass fragile Gitternetze entstehen. Architekturen und Panoramen der früheren Postkartenmotive werden dekonstruiert bis unkenntlich gemacht und verweisen so auf die Verletzlichkeit und Auflösung von Orten.
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